Aktuelle Studien

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Wertvolles Wissen

Seit Herbst 2021 gibt es in Deutschland eine S3-Leitlinie zur „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient*innen“, welche unter anderem Empfehlungen für die Therapie mit Yoga enthält. Diese Behandlungsempfehlungen werden in den Leitlinien auf Basis von Ergebnissen aussagekräftiger Studien gegeben. Sie sollen Ärzte, Mediziner und Patient*innen bei der Entscheidungsfindung unterstützen, indem sie Informationen zum aktuellen Stand der Wissenschaft auswerten, übersichtlich darstellen und auf Basis dessen Empfehlungen aussprechen.

AKTUELLE STUDIEN

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Insbesondere bei folgenden Nebenwirkungen und Symptomen wird Yoga durch die aktuelle Studienlage empfohlen:

Geringere Erschöpfung (Fatigue-Syndrom)/Depression durch Yoga

Eine Metaanalyse über 29 Studien an Brust-, Darm und Prostatakrebspatient*innen aus dem Jahr 2020 zeigt die positiven Effekte von Yoga auf ausgeprägte Erschöpfung (= Fatigue), welche z.B. durch Krebserkrankungen und ihre Behandlung ausgelöst werden kann.

Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verringerung von Fatigue in der Gruppe, welche regelmäßig Yoga praktiziert hatte, gegenüber einer Kontrollgruppe, welche die Standardbehandlung bekam. Wobei physisch aktives Yoga (mit sog. Asanas) wirksamer war als nicht-körperliche Yogainterventionen (wie z.B. reine Atemübungen sog. Pranayama). Die Teilnehmer der Yoga-Gruppe waren weniger erschöpft.

Auch konnte eine signifikante Reduktion von Depressionssymptomen nachgewiesen werden. Die Stärke der Abnahme depressiver Symptome stand dabei zusätzlich im Zusammenhang mit der Dauer der Yogapraxis: Längere Übungseinheiten riefen eine noch deutlichere Abnahme der Depression hervor.

Durch die Abnahme von Erschöpfung und depressiven Symptomen konnten die Patienten ihren Alltag besser bewältigen und mehr am Leben teilhaben. Wer sich noch tiefer in die Studien einlesen möchte findet die Metaanalyse von Armer & Lutgendorf auf der entsprechenden Website

Steigerung der Lebensqualität durch Yoga

Wie eine Arbeit aus dem Jahr 2019 belegt, zeigt Yoga in unterschiedlichen Stadien der Behandlung Wirkung auf verschiedene Lebensbereiche:

Beim Vergleich von 29 Einzelstudien zeigte sich sowohl während, als auch nach der Behandlung durch Yoga eine starke Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen gegenüber Kontrollgruppen: Die Yogateilnehmer waren eher in der Lage zu arbeiten, das Leben zu genießen und spürten mehr Zufriedenheit mit ihrem Leben. Weiterhin konnte eine signifikante Verbesserung  von Erschöpfung sowie Schmerz und Schlafqualität festgestellt werden. Das heißt Teilnehmer der Yogagruppe schliefen besser ein und erwachten nachts seltener.

Ebenfalls zeigte sich eine Reduktion von Entzündungs- und Stressreaktionen sowie eine verbesserte Immunfunktion durch Yoga.

Alle diese Effekte zeigten sich sowohl wenn Yoga während der Behandlung der onkologischen Erkrankung erfolgte, als auch nach Beendigung der Therapie.

Weitere Informationen finden Sie in der Studie von Danhauer und Kolleg*innen

Weniger körperliche Beschwerden und mehr Lebensfreude durch Yoga

Wie eine Arbeit aus dem Jahr 2019 belegt, zeigt Yoga in unterschiedlichen Stadien der Behandlung Wirkung auf verschiedene Lebensbereiche:

Beim Vergleich von 29 Einzelstudien zeigte sich sowohl während, als auch nach der Behandlung durch Yoga eine starke Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen gegenüber Kontrollgruppen: Die Yogateilnehmer waren eher in der Lage zu arbeiten, das Leben zu genießen und spürten mehr Zufriedenheit mit ihrem Leben. Weiterhin konnte eine signifikante Verbesserung  von Erschöpfung sowie Schmerz und Schlafqualität festgestellt werden. Das heißt Teilnehmer der Yogagruppe schliefen besser ein und erwachten nachts seltener.

Ebenfalls zeigte sich eine Reduktion von Entzündungs- und Stressreaktionen sowie eine verbesserte Immunfunktion durch Yoga.

Alle diese Effekte zeigten sich sowohl wenn Yoga während der Behandlung der onkologischen Erkrankung erfolgte, als auch nach Beendigung der Therapie.

Weitere Informationen finden Sie in der Studie von Danhauer und Kolleg*innen

Grundsätzliches zur Durchführung von wissenschaftlichen Studien

Die Interventionsgruppe (IG) ist die Gruppe, welche die untersuchte Therapie (hier z.B. Yoga) erhält.

Ihre Veränderungen werden mit einer Kontrollgruppe (KG oder engl. CG) verglichen. Diese Kontrollgruppe erhält entweder keine, oder eine deutlich andere Therapie, wie z.B. Massagen, Walking, Stretching, während sie ansonsten einen ähnlichen Alltag hat. Durch den statistischen Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen kann ausgeschlossen werden, dass eventuelle Effekte in der IG rein zufällig zustande kommen. Beispielsweise über die Tatsache, dass die Heilung während des Interventionszeitraumes ( Zeitspanne, in dem die Gruppen beobachtet werden)voranschreitet und sich der Zustand der TN*innen allein dadurch und nicht durch die Therapie (Yoga) verbessert.

Randomisierung ist die zufällige Zuordnung von Studienteilnehmer*innen entweder zur Interventions- oder zur Kontrollgruppe. Dadurch soll erreicht werden, dass die Studiengruppen in ihrer Zusammensetzung (z.B. Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Bildungsstatus) möglichst ähnlich und damit vergleichbar sind.

Ein RCT ermöglicht den Vergleich von Studienergebnissen einer Testgruppe, die bspw. Yoga erhält, mit einer Kontrollgruppe, welche bspw. eine Standardbehandlung erhält. Damit kann der Einfluss der Intervention stärker belegt und zufällige, z.B. durch die fortschreitende Heilung nach einer Therapie hervorgerufene Veränderungen, ausgeschlossen werden.

Die randomisierte kontrollierte Studie gilt als Goldstandard und damit hochwertigstes Studiendesign.

In einer Metaanalyse werden die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien (meist RCTs) zur selben Fragestellung (z.B. Yoga bei Fatigue nach einer Brustkrebserkrankung) statistisch zusammengefasst und bewertet. Hierdurch lassen sich übergreifende Erkenntnisse von höherer Aussagekraft gewinnen. Da sie eine Übersicht über verschiedene Studien bieten, werden diese Studien auch Übersichtsarbeiten genannt.

Die statistische Signifikanz ist ein berechneter Wert dessen Größe angibt, ob die Unterschiede zwischen Untersuchungsgruppen einer Studie zufällig sind oder tatsächlich bestehen. Nehmen wir das Beispiel einer Yogastudie, welche zwei Gruppen einschließt: Die Interventionsgruppe (IG) erhält ein achtwöchiges Yogaprogramm und die Kontrollgruppe (KG) währenddessen Walkingstunden. Wenn nun am Ende der Interventionszeit herauskommt, dass sich die untersuchten Parameter (wie z.B. Müdigkeit und Lebensqualität) in der Yogagruppe verbessert haben, dann muss ebenfalls untersucht werden, ob dies rein zufällig so ist. Denn es könnte sein, dass unbeabsichtigt die ohnehin schon fitteren und zufriedeneren Menschen in die Yogagruppe eingeteilt wurden.

Der Signifikanzwert (p) ist also ein sehr wichtiger Wert, um die Qualität und Aussagekraft von Studienergebnisse einschätzen zu können.  Sind Veränderungen messbar, der Effekt jedoch „nicht signifikant“, sind diese Werte nicht aussagekräftig, weil sie auf Zufall beruhen könnten.

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