Aktuelle Studien
Fachwissen für Experten und Interessierte
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Seit Herbst 2021 gibt es in Deutschland eine S3-Leitlinie zur „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Patient*innen“, welche unter anderem Empfehlungen für die Therapie mit Yoga enthält. Diese Behandlungsempfehlungen werden in den Leitlinien auf Basis von Ergebnissen aussagekräftiger Studien gegeben. Sie sollen Ärzte, Mediziner und Patient*innen bei der Entscheidungsfindung unterstützen, indem sie Informationen zum aktuellen Stand der Wissenschaft auswerten, übersichtlich darstellen und auf Basis dessen Empfehlungen aussprechen.
Die Interventionsgruppe (IG) ist die Gruppe, welche die untersuchte Therapie (hier z.B. Yoga) erhält.
Ihre Veränderungen werden mit einer Kontrollgruppe (KG oder engl. CG) verglichen. Diese Kontrollgruppe erhält entweder keine, oder eine deutlich andere Therapie, wie z.B. Massagen, Walking, Stretching, während sie ansonsten einen ähnlichen Alltag hat. Durch den statistischen Vergleich der Ergebnisse beider Gruppen kann ausgeschlossen werden, dass eventuelle Effekte in der IG rein zufällig zustande kommen. Beispielsweise über die Tatsache, dass die Heilung während des Interventionszeitraumes ( Zeitspanne, in dem die Gruppen beobachtet werden)voranschreitet und sich der Zustand der TN*innen allein dadurch und nicht durch die Therapie (Yoga) verbessert.
Randomisierung ist die zufällige Zuordnung von Studienteilnehmer*innen entweder zur Interventions- oder zur Kontrollgruppe. Dadurch soll erreicht werden, dass die Studiengruppen in ihrer Zusammensetzung (z.B. Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Bildungsstatus) möglichst ähnlich und damit vergleichbar sind.
Ein RCT ermöglicht den Vergleich von Studienergebnissen einer Testgruppe, die bspw. Yoga erhält, mit einer Kontrollgruppe, welche bspw. eine Standardbehandlung erhält. Damit kann der Einfluss der Intervention stärker belegt und zufällige, z.B. durch die fortschreitende Heilung nach einer Therapie hervorgerufene Veränderungen, ausgeschlossen werden.
Die randomisierte kontrollierte Studie gilt als Goldstandard und damit hochwertigstes Studiendesign.
In einer Metaanalyse werden die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien (meist RCTs) zur selben Fragestellung (z.B. Yoga bei Fatigue nach einer Brustkrebserkrankung) statistisch zusammengefasst und bewertet. Hierdurch lassen sich übergreifende Erkenntnisse von höherer Aussagekraft gewinnen. Da sie eine Übersicht über verschiedene Studien bieten, werden diese Studien auch Übersichtsarbeiten genannt.
Die statistische Signifikanz ist ein berechneter Wert dessen Größe angibt, ob die Unterschiede zwischen Untersuchungsgruppen einer Studie zufällig sind oder tatsächlich bestehen. Nehmen wir das Beispiel einer Yogastudie, welche zwei Gruppen einschließt: Die Interventionsgruppe (IG) erhält ein achtwöchiges Yogaprogramm und die Kontrollgruppe (KG) währenddessen Walkingstunden. Wenn nun am Ende der Interventionszeit herauskommt, dass sich die untersuchten Parameter (wie z.B. Müdigkeit und Lebensqualität) in der Yogagruppe verbessert haben, dann muss ebenfalls untersucht werden, ob dies rein zufällig so ist. Denn es könnte sein, dass unbeabsichtigt die ohnehin schon fitteren und zufriedeneren Menschen in die Yogagruppe eingeteilt wurden.
Der Signifikanzwert (p) ist also ein sehr wichtiger Wert, um die Qualität und Aussagekraft von Studienergebnisse einschätzen zu können. Sind Veränderungen messbar, der Effekt jedoch „nicht signifikant“, sind diese Werte nicht aussagekräftig, weil sie auf Zufall beruhen könnten.
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